Cargolux China könnte mit Gebrauchtflugzeugen fliegen
Cargolux China könnte mit Gebrauchtflugzeugen fliegen
Von Laurence Bervard
Die neue Airline, die in China unter dem Projektnamen "Cargolux China" bis Ende 2016 entstehen und ab 2017 fliegen soll, wird ersten Details zufolge fünf Flugzeuge umfassen. Dies bestätigte Cargolux-CEO Dirk Reich dem Luxemburger Wort.
Am Anfang soll das geplante "Joint Venture" mit den Chinesen (darunter der Aktionär HNCA), aus drei Fliegern bestehen, innerhalb der ersten zwei bis drei Jahre soll dann auf fünf Maschinen aufgestockt werden. Cargolux, die einzige Airline des Gemeinschaftsunternehmens, soll für die chinesischen Partner die Verhandlungen über den Kauf der Flugzeuge führen.
"Wir sind dabei uns zu überlegen, ob wir für China neue Maschinen oder Gebrauchtflugzeuge erwerben sollen", erklärte der Cargolux-CEO Dirk Reich am Dienstag. Zwar habe man sich bereits bei Boeing erkundigt, neue Maschinen beim Hersteller in Seattle zu erwerben, doch prüfe man ebenfalls andere Möglichkeiten.
Die luxemburgische Luftfrachtgesellschaft pflegt seit langen Jahren ein gutes Verhältnis zu Boeing und ist unter anderem ihr größter Käufer der modernen 747-8F. Insgesamt hat Cargolux nach der Ankunft seiner neuesten Maschine am Dienstag - wegen ihrem auffallenden Design sorgte sie bereits für viel Begeisterung - nun 13 dieser Frachtmaschinen von Boeing in seiner Flotte.
Risiko oder Performance?
"Boeing möchte natürlich, dass wir die zukünftigen Maschinen für China bei ihnen kaufen und versucht dementsprechend attraktive Preise anzubieten", verrät Reich im Interview. Dennoch sei es entsprechend günstiger, die Flugzeuge am Gebrauchtmarkt zu erwerben. "Eine neue Maschine kostet ungefähr 200 Millionen Dollar (177 Millionen Euro). Auf dem Gebrauchtmarkt sind es ungefähr 50 Millionen Dollar (44 Millionen Euro) für eine Maschine, die nicht älter als zehn bis zwölf Jahre ist", erklärt Dirk Reich.
Bei den Erwägungen sei es wichtig, sich der Interessen der Anteilhaber bewusst zu werden. "Kauft man Gebrauchtflugzeuge, so ist das Risiko des Investments für die neue Airline kleiner. Allerdings sind sie dann älter und haben eine andere Leistung", so Reich. "Stellt man das Investitionsrisiko an erster Stelle, dann entscheidet man sich für Gebrauchtmaschinen. Stellt man die Profitabilität an erster Stelle, dann sollte man neue Flugzeuge kaufen."
Um die Sicherheit und eine gute Leistung zu gewährleisten, will man keine Maschinen erwerben, die älter als zwölf Jahre sind. Gebrauchtmaschinen bieten zudem den Vorteil, dass sie schneller in Betrieb genommen werden könnten.
Allerdings erklärt Reich, dass man bereits die Verfügbarkeit neuer Maschinen bei Boeing geprüft habe. "Sollte man sich entscheiden, die Maschinen neu zu kaufen, so werden diese schnell genug lieferbar sein", bestätigt Reich. "Wir sind dabei beide Möglichkeiten zu prüfen, und haben uns aber noch nicht entschieden."
Das ganze Interview mit Dirk Reich lesen Sie am Donnerstag im "Luxemburger Wort" und ab Mittwoch Abend bei "Wort+".
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