Cargolux bezieht Position
Cargolux bezieht Position
(aa) – Die Pilotenvereinigung ALPL hatte am Montag mit einer Studie zur Sicherheitskultur für Aufsehen gesorgt, die von der London School of Economics and Politics (LSE) und Eurocontrol im Rahmen des Future Sky Safety Programs der EU-Kommission durchgeführt wurde.
Dabei bewerteten unter 7000 Piloten jene von Fracht- und Billigfluggesellschaften und solche mit atypischen Arbeitsverträgen ihre Unternehmen in Bezug auf die dort herrschende Sicherheitskultur wesentlich schlechter als andere Kollegen.
70 Prozent der Piloten bei Cargoairlines
Mit 222 Piloten nahmen relativ viele Piloten aus dem Großherzogtum teil. Laut ALPL entspricht diese Zahl mehr als 33 Prozent aller bei luxemburgischen Airlines beschäftigten Piloten. Außerdem seien 70 Prozent der hier beschäftigten Piloten im Bereich Luftfracht tätig, so die ALPL.
Unmissverständlich auch ohne Namensnennung
Auch wenn weder von den Autoren der Studie noch von der ALPL explizit Namen von Fluggesellschaften veröffentlicht wurden, wird es aufgrund der gemachten Angaben niemanden verwundern, dass die Cargolux dazu Stellung nehmen wollte.
„Sicherheit hat und hatte im Flugbetrieb der Cargolux stets den obersten Stellenwert“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Die Dienstplanung erfolge nach den europäischen Regeln zur Flugdienst- und Ruhezeit von Besatzungsmitgliedern im Luftverkehr (EASA FTL).
Vorsorgesystem für Übermüdungsrisiken
Die Anfang 2016 eingeführten EASA-FTL-Regeln seien das Ergebnis einer fünfjährigen Arbeit von Sicherheitsexperten und hätten insbesondere zum Ziel, einer Übermüdung vorzubeugen.
„Zudem hat die Cargolux ein Vorsorgesystem für Übermüdungsrisiken eingeführt, das auf bewährten Methoden der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) basiert und noch deutlich über die Mindestanforderungen des EASA FTL Regelwerks hinausgeht“, so die Mitteilung der luxemburgischen Frachtairline.
Piloten können gefährliche Situationen melden
Die Dienstpläne der Piloten würden mittels eines speziellen Systems erstellt, dass Übermüdungsgefahren Rechnung trage und sich eines bio-mathematischen Modells bediene. Dieses System sei durch Daten bestätigt worden, die über Jahrzehnte bei spezifischen Studien zusammengetragen wurden. Die zuständigen luxemburgischen Behörden hätten dies geprüft und bewilligt.
Piloten hätten überdies die Möglichkeit Situationen zu melden, in denen es ihrer Auffassung nach zu einer Übermüdung kommt. Außerdem stehe die Cargolux in Dialog mit den Vertretern der Piloten - sowohl in der Fatigue Safety Action Group (FSAG) als auch im Joint Crew Scheduling Committee (JCSC).
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
