Brüssel bestätigt Kartellstrafe
Brüssel bestätigt Kartellstrafe
(M.G./C.) - Das Luxemburger Luftfrachtunternehmen Cargolux muss knapp 80 Millionen Euro Strafe für den Betrieb eines Preiskartells zahlen.
2010 hatte die Europäische Kommission erstmals einen Kartellbeschluss gegen Cargolux und knapp ein Dutzend weitere Airlines erlassen. Dieser Beschluss wurde allerdings von den Gesellschaften angefochten und 2015 vom Gericht wegen eines Verfahrensfehler aufgehoben.
Nun hat die Kommission einen neuen Beschluss erlassen und erneut insgesamt 776 465 000 Euro an Geldbußen verhängt.
Cargolux überrascht die Entscheidung der Kommission nicht, da letztere ein solches Vorhaben bereits angedeutet habe. Das Luxemburger Unternehmen prüft zur Zeit die Entscheidung. Ob man den Beschluss der Kommission anfechten werde sei noch nicht entschieden, so ein Sprecher von Cargolux.
Die Unternehmen sollen von Dezember 1999 bis Februar 2006 an einem Preiskartell auf dem Markt für Luftfrachtdienste teilgenommen haben. Die Kartellvereinbarungen sollen sich auf zahlreiche Kontakte sowohl auf bilateraler als auch auf multilateraler Ebene zwischen den Fluggesellschaften zur Festlegung der Treibstoffhöhe und der Sicherheitszuschläge bezogen haben, so die Kommission.
Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager erklärte hierzu: „Millionen von Unternehmen hängen von Luftfrachtdienstleistungen ab, die mehr als 20 Prozent sämtlicher EU-Importe und fast 30 Prozent der EU-Exporte ausmachen. Die Zusammenarbeit in einem Kartell anstelle eines Wettbewerbs zum Angebot besserer Dienstleistungen für Kunden kann die Kommission nicht hinnehmen. Mit dem heutigen Beschluss wird gewährleistet, dass Unternehmen, die sich am Luftfrachtkartell beteiligt haben, für ihr Verhalten sanktioniert werden.“
Betroffen sind, neben Cargolux, Air Canada, Air France-KLM, British Airways, Cathay Pacific Airways, Japan Airlines, LAN Chile, Martinair, Qantas, SAS und Singapore Airlines. Einem 12. Kartellmitglied, Lufthansa, und ihrer Tochter, Swiss International Air Lines, wurde die Geldbuße vollständig erlassen.
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