Boom am Arbeitsmarkt
Boom am Arbeitsmarkt
Die Konjunktur brummt. Das Wirtschaftswachstum liegt bei 4 Prozent. Die gute wirtschaftliche Lage wird auch beim Blick auf die aktuellen Beschäftigungszahlen deutlich, die der Statec veröffentlicht hat. Demnach sind aktuell rund 406.000 Menschen in Luxemburg erwerbstätig. Im Vergleich zu 2016 sind die Zahlen im Jahr 2017 um 3,6 Prozent gestiegen. Allein im letzten Quartal gab es einen Anstieg von 1,1 Prozent - der höchste Quartalsanstieg seit mehr als zehn Jahren.
Laut dem Statec-Ökonomen Hans Neumayr stehen die guten Erwerbszahlen ohne Frage in Verbindung mit dem hohen Wirtschaftswachstum. Dabei sind besonders zwei Sektoren hervorzuheben: die ICT-Branche und der spezialisierte Dienstleistungssektor. Im Informatik- und Kommunikationsbereich sind die Beschäftigtenzahlen um 7 Prozent gewachsen. Aktuell arbeiten dort rund 17.000 Menschen.
Im spezialisierten Dienstleistungssektor, zu dem laut Statec die Tätigkeiten von Wirtschaftsprüfern, der Reinigungsbereich sowie auch Architektur und Ingenieurswesen gehören, sind die Zahlen um 6 Prozent gestiegen. Es ist mit 64.000 Erwerbstätigen der drittgrößte Sektor des Landes und laut Neumayr auch seit einiger Zeit auch das Zugpferd der luxemburgischen Wirtschaft. Die Aktivitäten der Big Four, der vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt (Deloitte, EY, KPMG und PwC), fallen unter diesen Bereich.
Luxemburger Erwerbstätige in der Minderheit
Der klassische Finanzsektor mit Banken und Versicherungswesen zählt rund 47.000 Erwerbstätige und ist mit 2,5 Prozent vergleichbar moderat gewachsen. Der größte Beschäftigungsbereich speist sich weiterhin aus Handel, Transport und Gastronomie mit etwa 93.000 Erwerbstätigen.
In den traditionellen Beschäftigungsbereichen wie Bauwesen und Industrie liegen die Zahlen dabei deutlich unter dem Durchschnitt: das Bauwesen zählt 2,9 Prozent mehr Erwerbstätige, die Industrie lediglich 1,4.
Interessant ist dabei auch der Blick auf Wohnort und Staatsbürgerschaft der Erwerbstätigen. Nur etwa ein Viertel der Beschäftigten sind Einwohner mit Luxemburger Staatsbürgerschaft. Die große Mehrheit sind Einwohner ohne Luxemburger Pass oder Grenzgänger. Und wenn man die Zahlen analysiert, dann wird sich dieses ungleiche Verhältnis in Zukunft noch deutlicher ausdrücken. Denn 2017 ist die Zahl der Luxemburger Erwerbstätigen lediglich um 1,7 Prozent gewachsen, der Grenzgänger um 4,1 und der Einwohner mit Nationalität außerhalb der EU lag der Schnitt gar bei 12,1 Prozent.
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