Blindflug

(DS) - „Die Regierung muss bezüglich der Cargolux ihre Verantwortung übernehmen“, forderte OGBL-Präsident Jean-Claude Reding nach der Sitzung des Nationalvorstands seiner Gewerkschaft. Die nationale Frachtgesellschaft habe für die Luftfahrt nämlich eine „systemische“ Bedeutung.

„Wenn die Probleme bei der Cargolux nicht behoben werden, wird dies Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben“, warnte der Gewerkschafter. Reding gab denn auch zu bedenken, dass die Frachtgesellschaft für den Aufbau des geplanten Logistikzentrums von enormer Bedeutung sei. Trotzdem befinde sich die Regierung hinsichtlich der Cargolux zur Zeit im „Blindflug“. An die Regierung ging deshalb die Forderung, sich an einer Kapitalerhöhung zu beteiligen, falls diese unumgänglich sei. Eine einseitige Kapitalerhöhung durch den Minderheitsaktionär Qatar Airlines sei nicht hinnehmbar.

Was den Industriestandort Luxemburg anbelangt, fordert der OGBL ebenfalls ein stärkeres Engagement seitens der Regierung. Reding will u.a. eine Unterredung mit Wirtschaftsminister Etienne Schneider und Finanzminister Luc Frieden im Fall Luxguard. Voraussetzung sei allerdings, dass der Glasproduzent bereit sei, in den neuen Ofen zu investieren.

Beim unabhängigen Gewerkschaftsbund macht man sich aber auch Sorgen über die Sozialpolitik Im Hinblick auf den Etatentwurf, den Finanzminister Frieden am kommenden Dienstag vorstellen wird, warnte Präsident Reding vor weiteren Sparmaßnahmen, die die Kaufkraft zusätzlich beeinträchtigen könnten. Stattdessen sieht der Gewerkschaftschef Handlungsbedarf in der Steuerpolitik.

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