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Belgier dürfen künftig überall mit Karte oder Handy bezahlen
Wirtschaft 2 Min. 02.07.2022 Aus unserem online-Archiv
Bargeldlose Zahlung

Belgier dürfen künftig überall mit Karte oder Handy bezahlen

Die Nachfrage für Zahlen mit Karte oder Handy steigt überall in Europa.
Bargeldlose Zahlung

Belgier dürfen künftig überall mit Karte oder Handy bezahlen

Die Nachfrage für Zahlen mit Karte oder Handy steigt überall in Europa.
Foto: Shutterstock
Wirtschaft 2 Min. 02.07.2022 Aus unserem online-Archiv
Bargeldlose Zahlung

Belgier dürfen künftig überall mit Karte oder Handy bezahlen

Seit Freitag können Verbraucher in Belgien in allen Geschäften und Lokalen ihre Rechnungen digital begleichen– sogar in der Pommesbude.

(jt) - Das Nachbarland bereitet den Weg in die bargeldlose Zukunft: Seit dem 1. Juli muss jedes Unternehmen in Belgien mindestens eine Form der elektronischen Zahlung anbieten, etwa die Zahlung per Karte oder Smartphone. Das berichtet die Zeitung Het Nieuwsblad.

Vom klassischen Bezahlterminal über Handy-Apps wie Payconiq bis hin zur Zahlung per Banküberweisung kann der Händler wählen, welche Option er dem Verbraucher anbietet. Die Barzahlung soll aber weiterhin möglich bleiben.

Händler klagen über hohen Kosten

Die Pflicht gilt nicht nur in Geschäften, sondern auch für Ärzte, Apotheker oder Anwälte. Aber auch im Schwimmbad, in der Bibliothek oder im Kulturzentrum müssen Kunden künftig die Möglichkeit haben, elektronisch zu bezahlen. Auch gemeinnützige Vereine können der Verpflichtung unterliegen, wenn sie „ein Produkt oder eine Dienstleistung wiederkehrend zu wirtschaftlichen Zwecken verkaufen“. 

Händler, die sich weigern, ein elektronisches Zahlungsverfahren einzuführen, drohen seit Freitag Bußgelder. Wobei Wirtschaftsvertreter betonten, dass es in den ersten Wochen vor allem um Aufklärung gehen werde. 


Banken und ihre Herausforderungen während und nach der Krise
Wie bereits im Jahr 2020 stellte das Provisionsergebnis im Jahr 2021 die Haupteinkommensquelle der Banken in Luxemburg dar.

Selbst die belgischen Pommesbuden, in denen häufig die Devise „cash only“ galt, müssen nun mindestens ein elektronisches Zahlungsmittel anbieten. Die berühmte Maison Antoine auf der Place Jourdan in Brüssel, in der sich schon die frühere deutsche Regierungschefin Angela Merkel mit einem heißen Snack versorgte, passt sich ebenfalls dem Gesetz an.

Die Kosten der Bezahlterminals werfen jedoch unter Händlern und Lokalbesitzern Fragen auf. „Wir mussten uns ein neues Computerprogramm besorgen“, erzählt der Geschäftsführer der Friterie, Pascal Willaert, dem Sender BX1. „Die Kosten belaufen sich bereits auf 3.000 Euro. Wir müssen diese irgendwo wieder reinholen.“

„Bei 12 Cent pro Transaktion plus Mietkosten kostet mich so ein Bezahlterminal schnell 450 Euro im Monat“, rechnet ein Brüsseler Cafébesitzer im Gespräch mit einem Journalisten der Zeitung „De Standaard“ vor. „Das ist wahnsinnig viel. Dann kostet es mich weniger, einen Kunden, der kein Bargeld hat, gehen zu lassen, ohne dass er bezahlen muss.“

Andere Händler äußerten datenschutzrechtliche Bedenken im Hinblick auf die elektronischen Geldflüsse: Die Datenspuren, die Verbraucher hinterlassen, könnten kommerziell genutzt werden.

Auch Bares kostet Geld

Arbeitgebervertreter weisen jedoch darauf hin, dass auch das Bezahlen mit Bargeld für die Unternehmer mit Kosten und Risiken verbunden ist. Scheine und Münzen zählen, das Geld zur Bank tragen – all das kostet Zeit. Und Zeit ist bekanntlich Geld.  

Schon jetzt ist das bargeldlose Zahlen in Belgien sehr populär. Etwa drei Viertel der Einwohner bezahlten 2022 mindestens einmal mit einer kontaktlosen Karte in einem physischen Geschäft, verglichen mit 47 Prozent vor der Coronakrise, so Het Nieuwsblad. Dennoch will ein Großteil der Konsumenten im Nachbarland nicht auf Bargeldzahlungen im Handel verzichten, wie der belgische Konsumentenschutz Test Aankoop im Juni dieses Jahres erhoben hat.

Auch in Luxemburg befindet sich die bargeldlose Zahlung auf dem Vormarsch. „Cash“ bleibt hierzulande jedoch weiterhin ein beliebtes Zahlungsmittel, wie im Dezember aus einer Umfrage der LHoFT Foundation und Payments Association EU hervorging.

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