Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Bei Abwanderung drohen Konsequenzen
Wirtschaft 02.12.2016 Aus unserem online-Archiv
Trump warnt US-Unternehmen

Bei Abwanderung drohen Konsequenzen

Trump und sein Vize Mike Pence besuchten die Fabrik im US-Bundesstaat Indiana, um den Erhalt von Arbeitsplätzen bei Carrier zu verkünden, die das Unternehmen eigentlich ins Niedriglohn-Nachbarland Mexiko hatte auslagern wollen.
Trump warnt US-Unternehmen

Bei Abwanderung drohen Konsequenzen

Trump und sein Vize Mike Pence besuchten die Fabrik im US-Bundesstaat Indiana, um den Erhalt von Arbeitsplätzen bei Carrier zu verkünden, die das Unternehmen eigentlich ins Niedriglohn-Nachbarland Mexiko hatte auslagern wollen.
Foto: Reuters
Wirtschaft 02.12.2016 Aus unserem online-Archiv
Trump warnt US-Unternehmen

Bei Abwanderung drohen Konsequenzen

Andreas ADAM
Andreas ADAM
Der künftige US-Präsident verkündet stolz die Rettung von über 1000 Jobs und warnt Unternehmen davor, das Land zu verlassen. Bei einem Auftritt wird er von Arbeitern gefeiert. Doch es gibt auch Zweifel und Kritik an der Aktion.

(dpa) - Donald Trump hat US-Firmen mit klaren Worten von der Verlagerung von Jobs ins Ausland abgeraten. „Unternehmen werden die Vereinigten Staaten nicht mehr ohne Konsequenzen verlassen“, sagte der designierte US-Präsident am Donnerstag in Indianapolis bei einem Auftritt im Werk des Klimaanlagenbauers Carrier. Allerdings machte er auch deutlich, Konzerne vor allem mit Deregulierung und niedrigeren Steuern im Land halten zu wollen.

Trump und sein Vize Mike Pence besuchten die Fabrik im US-Bundesstaat Indiana, um den Erhalt von Arbeitsplätzen bei Carrier zu verkünden, die das Unternehmen eigentlich ins Niedriglohn-Nachbarland Mexiko hatte auslagern wollen. „Sie haben nachgebessert und werden nun über 1100 Leute hier behalten“, sagte Trump vor der versammelten Belegschaft. Zuvor war von knapp 1000 Jobs die Rede gewesen.

Die Rettungsaktion hatte ihren Preis

Die Überzeugungsarbeit hatte allerdings ihren Preis. Laut US-Medien wurden dem Carrier-Mutterkonzern United Technologies Steuerrabatte in Höhe von sieben Millionen Dollar versprochen. Auch über Regierungsaufträge wird spekuliert - das Verteidigungsministerium ist ein wichtiger Kunde des US-Großkonzerns. Carrier hatte im Februar angekündigt, 1400 Stellen nach Mexiko zu verlagern. Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, alle diese Jobs zu retten.

Trump und Pence ließen sich in großem Stil feiern. „Heute ist ein großer Tag für Arbeiter überall in Amerika“, sagte Pence, der noch amtierende Gouverneur von Indiana. Kritiker halten den Deal, der über den Kopf der örtlichen Gewerkschaft hinweg geschlossen worden sein soll, hingegen für teure Symbolpolitik, die sich noch rächen könnte.

Sanders: Trump lässt sich erpressen

„Statt verdammt noch mal besteuert zu werden, wird die Firma mit Steuernachlässen belohnt. Wow! So behauptet man sich also gegen die Gier der Unternehmen?“, polterte etwa Senator Bernie Sanders aus Vermont, der im Vorwahlkampf Trumps Konkurrentin Hillary Clinton als Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten unterlegen war. Dass Trump sich von United Technologies habe erpressen lassen, sollte Arbeitern im ganzen Land Angst machen, so Sanders.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

"Alles, was sie tun müssen, ist zu bleiben"
US-Präsident Donald Trump will die Regulierungen für die US-Wirtschaft um 75 Prozent reduzieren. Im gleichen Zug sollen die Unternehmenssteuern deutlich sinken.
Am Montag versprach US-Präsident Donald Trump den Wirtschaftsführern Steuererleichterungen. Unter ihnen war Elon Musk, Gründer des Raumfahrtunternehmens SpaceX (l.).
Die US-Autometropole im sogenannten „Rostgürtel“ ist seit Jahren im Niedergang. Der künftige Präsident Donald Trump aber verspricht der Stadt ein glänzendes Comeback. Experten zweifeln, ob dies wirklich ein Segen für die Industrie ist.
(FILES) This file photo taken on December 28, 2016 shows US President-elect Donald Trump speaking to reporters at Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida.
President-elect Donald Trump announced January 3, 2017 he has nominated Reagan-era lawyer Robert Lighthizer, described as an advocate of greater protectionism, as US trade representative. Trump's choice for one of his last remaining senior appointments signals that he plans to go ahead with the tough trade policies he promised during the presidential campaign.
 / AFP PHOTO / DON EMMERT
Donald Trump knöpft sich mit dem Luftfahrtriesen Boeing ein weiteres Unternehmen vor: Er fordert, die neue Air Force One abzubestellen. Der Preis sei zu hoch, die Kosten „außer Kontrolle“.
Die alte Air Force One ist in die Jahre gekommen. Jetzt droht der designierte Präsident Trump damit, keine neue in Auftrag geben zu wollen.
Donald Trump auf "Thank You"-Tour
Die ersten Auftritte des künftigen US-Präsidenten nach der erfolgreichen Wahl gerieten zur Jubeltour. Clevere Personalien und ausgeklügelte PR überdecken eine Vielzahl von Schwächen.
Donald Trump inszeniert sich auf seinen ersten Auftritten nach der Wahl - genau wie vor der Wahl.