Auf zur Handwerker-Europameisterschaft
Auf zur Handwerker-Europameisterschaft
Der Countdown läuft: In einem Monat, vom 26. bis 28. September, geht es für die Gewinner der „LuxSkills 2018“ nach Budapest. Dort finden die Europameisterschaften der jungen Handwerker statt, die „EuroSkills“. Rund 600 Teilnehmer aus 28 Ländern werden dann ihr Können in ihrem jeweiligen Fachbereich präsentieren. Mit dabei aus Luxemburg sind die Gewinner der diesjährigen „LuxSkills“-Berufsmeisterschaften vom April diesen Jahres: der Sanitär-Heizungsinstallateur Joe Schreiber, der Friseur Dany Korac, der Mechatroniker Daniel Hermes, der Restaurantfachmann Sascha Sappada.
Landes-, Europa-, Weltmeisterschaften
Der Wettbewerb LuxSkills wird alle zwei Jahre von der asbl „WorldSkills Luxembourg“ organisiert. „Die nationalen Berufswettbewerbe bieten Luxemburg die Möglichkeit, die besten Kandidaten zu ermitteln und diese auf die europäischen und internationalen Berufswettbewerbe vorzubereiten“, erklärt Christiane Thomas-Schares von „WorldSkills Luxembourg“.
Bei den nun in der ungarischen Hauptstadt stattfindenden Wettbewerben treffen sich die Kandidaten aller nationaler und regionaler Berufswettbewerbe, um gegeneinander anzutreten. Die Gewinner messen sich dann im kommenden Jahr im russischen Kasan während der Berufs-Weltmeisterschaften.
Finanziert wird die Reise vom Erziehungsministerium. WorldSkills Luxembourg ist überzeugt, dass solche Wettbewerbe helfen, den Blick auf Berufe aus Handwerk, Industrie und Handel zu erweitern“, teilt die Organisation mit. Es gilt das Motto: „Die Welt verbessern mit der Kraft der Talente“.
Die Handwerkskammer bezeichnet die luxemburgischen Teilnehmer als „junge Botschafter der Berufsausbildung in Luxemburg“. Laut Dan Schroeder, der bei der Chambre de Métiers das Thema Erstausbildung verantwortet und auch selbst mit nach Budapest fahren wird, bleiben in Luxemburg jedes Jahr zwischen 150 und 200 Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt. Vor allem Berufe in der Bauwirtschaft sind betroffen.
Viele unbesetzte Stellen im Handwerk
Helfen solche Veranstaltungen wie LuxSkills, das Handwerk vor allem jungen Leuten näher zu bringen? „Auf jeden Fall“, sagt Schroeder. Solche Wettbewerbe, die stets öffentlich sind, brächten nicht nur junge Leute nah an Handwerksberufe heran, die Initiative sei insgesamt für das Handwerk wie eine offene Werkstatttür, durch die jeder hineinschauen könne – und dabei oft auch überrascht wird.
„Denn das, was mit Schlagwörtern wie ,Digitalisierung‘ bezeichnet wird, ist längst im Handwerk real.“ Der Dachdecker hat zwar noch ein Metermaß, misst aber normalerweise mit dem Laser. Der Schreiner zeichnet kaum noch auf Papier, sondern plant mit einem CAD-Programm am Computer. So könne bei den Berufsmeisterschaften jeder die Vielfältigkeit der einzelnen Handwerksberufe sehen.
Dementsprechend ist auch der Bedarf des Handwerks an Leuten groß, die sowohl handwerkliches Geschick haben als auch mit digitalen Medien umgehen können. In diesem Ausbildungsjahr gibt es in Luxemburg die ersten Optiker, Installateure, Poliere, die einen BTS-Abschluss haben und parallel zur Vorbereitung auf die Gesellenprüfung studieren.
„WorldSkills International“ wurde 1950 gegründet, Luxemburg trat der Organisation sieben Jahre später bei. Die erste Teilnahme an einem Wettbewerb „Olympiades des Métiers“ fand allerdings erst 1997 in St. Gallen statt. Zwei Jahre später, 1999, wurde dann „World-Skills Luxembourg“ gegründet, die seit dem Jahr 2000 einen nationalen Berufswettbewerb veranstaltet.
Auf die Frage, ob er denn schon aufgeregt ist, bald nach Budapest zu fahren, antwortet Installateur Joe Schreiber, der kurz nach den EuroSkills seinen 20. Geburtstag feiern wird. „Ich freue mich, aber aufgeregt bin ich eigentlich noch nicht, weil ich mir bis jetzt noch keine Gedanken darüber machte. Wenn ich dort bin, wird es wahrscheinlich anders sein.“ An drei Tagen wird er dann wie die drei anderen Teilnehmer aus Luxemburg praktische Wettbewerbe zu bestehen haben.
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