Auf gute Nachbarschaft
Auf gute Nachbarschaft
(miz) - Wie nehmen unsere Nachbarländer Luxemburg eigentlich wahr? Mit der Problematik beauftragte die Beraterfirma Atoz das Meinungsforschungsinstitut Quest. Sie hat für die Studie "The Country next door" 1300 Einwohner der Großregion (Deutschland, Belgien und Frankreich) dazu befragt, wie sie Luxemburg als Nachbarland wahrnehmen.
"Uns ist die Meinung unserer Nachbarn wichtig", so Keith O'Donnell, Managing Partner bei Atoz. Ausländische Medien würden oft negativ über das Großherzogtum berichten und es als reines Steuerparadies darstellen. Deshalb habe man sich dafür interessiert, wie die Menschen der Großregion Luxemburg sehen.
Luxemburg ist ein beliebter Nachbar
Viel Neues kam bei der Studie nicht raus: 63 Prozent der Befragten schätzen Luxemburg als "guten" Nachbarn ein, 82 Prozent geben an, die Lebensqualität hierzulande sei überdurchschnittlich hoch.
Viele neue Informationen konnte die Studie allerdings nicht ermitteln: Die Finanzführung wird von 76 Prozent als stabil angesehen, 84 Prozent sagen, das Land sei allgemein gut verwaltet. Etwa zwei Drittel geben an, die Großregion könne auch von der Wirtschaftsaktivität Luxemburgs profitieren. 70 Prozent denken, Luxemburg würde im Vergleich zu ihrer Heimat die Interessen der Bürger und die wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen besser miteinander in Einklang bringen.
Minuspunkte, was Innovation angeht
Verkehr ist ein schwieriges Thema hierzulande. Trotzdem stufen 64 Prozent der Befragten die Verkehrsanbindungen als "gut" ein.
Viele sehen Luxemburg dagegen als nicht besonders zukunftsweisend an: Nur knapp die Hälfte denkt, das Großherzogtum setze auf Innovation und Forschung und nur 57 Prozent denken, Luxemburg würde zukünftige Chancen schnell erkennen.
Interessant ist auch die Frage, inwiefern Luxemburg sich von dem eigenen Heimatland inspirieren lassen sollte: "Gar nicht" antworten 32 Prozent der Deutschen, 51 Prozent der Franzosen und sogar 62 Prozent der Belgier. Dagegen wird Luxemburg gerne als Inspirationsquelle für das eigene Land angesehen. So beispielsweise bei der Besteuereung der Haushalte, bei der öffentlichen Finanzführung oder auch noch der Besteuerung von Unternehmen.
Man habe nicht versucht, Luxemburg durch die Studie besonders attraktiv darzustellen, so Keith O'Donnell. Man sei selbst überrascht gewesen über das positive Feedback und habe sich teils mehr negative Antworten erwartet. Luxemburg werde aber in vielen Bereichen als Vorbild gesehen, nicht nur wegen seiner steuerlichen Vorteile. Und das habe ja durchaus etwas Gutes, so O'Donnell.
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