ArcelorMittal stellt zwei Anlagen ab
ArcelorMittal stellt zwei Anlagen ab
(MeM) - „Die exorbitant gestiegenen Energiepreise beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlherstellung massiv“, teilt der Stahlkonzern ArcelorMittal am Freitag mit. Hinzu kämen eine schwache Marktnachfrage, ein negativer Wirtschaftsausblick sowie anhaltend hohe CO2-Kosten in der Stahlproduktion.
In Deutschland könnten deswegen nicht mehr alle Anlagen wirtschaftlich betrieben werden. Ab Ende September wird der Konzern deswegen einen der beiden Hochöfen am Flachstahlstandort Bremen stilllegen. Im Hamburger Langstahlwerk, in dem ArcelorMittal Qualitätswalzdraht produziert, wird ebenfalls ab dem vierten Quartal die Direktreduktionsanlage auf Grund der aktuellen Situation und der negativen Aussichten außer Betrieb genommen werden. In beiden Werken gibt es laut Stahlkonzern bereits jetzt Kurzarbeit.
Auch an den Produktionsstandorten in Duisburg und Eisenhüttenstadt wird auf Grund der angespannten Lage bereits Kurzarbeit angewandt. Obwohl der Verbrauch von Gas bereits sehr stark reduziert worden sei, unter anderem durch Zukauf von Eisenschwamm aus Amerika, mache der extreme Preisanstieg bei Gas und Strom es unmöglich, weiter profitabel zu arbeiten.
Auch in Luxemburg ist die „Situation schwierig“
ArcelorMittal Luxembourg teilt auf Nachfrage mit, dass in den hiesigen Standorten keine Stillstände vorgesehen sind, wenngleich auch hier die drastisch gestiegenen Energiepreise die Situation sehr schwierig machten. Bei Preisspitzen wird daher auch in Luxemburg zeitweise die Produktion ausgesetzt.
„Die hohen Kosten für Gas und Strom belasten unsere Wettbewerbsfähigkeit stark“, erklärt Reiner Blaschek, CEO von ArcelorMittal Germany und ebenfalls verantwortlich für das Werk in Bremen. „Wir sehen dringenden politischen Handlungsbedarf, um die Energiepreise umgehend in den Griff zu bekommen“, so Blaschek.
Dringend europäische Lösung gefordert
ArcelorMittal Germany fordert gleichartige Entlastungsregeln in Europa, was mit einem europäischen Industriestrompreis möglich ist. Die EU-Kommission hat bereits dafür ausgesprochen, dass der Erdgaspreis nicht ausschlaggebend für die Strompreisbildung sein darf. „Diese Maßnahmen müssen mit höchster Priorität vorangetrieben werden, um so schnell wie möglich eine Verbesserung der Situation zu erreichen”, sagt ArcelorMittal.
Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
