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Appell an Frührentner: „Großbritannien braucht euch“
Wirtschaft 27.01.2023
Personalmangel

Appell an Frührentner: „Großbritannien braucht euch“

Der britische Finanzminister Jeremy Hunt ruft Frührentner auf, „noch einmal umzudenken" und an den Arbeitsplatz zurückzukehren.
Personalmangel

Appell an Frührentner: „Großbritannien braucht euch“

Der britische Finanzminister Jeremy Hunt ruft Frührentner auf, „noch einmal umzudenken" und an den Arbeitsplatz zurückzukehren.
Foto: AFP
Wirtschaft 27.01.2023
Personalmangel

Appell an Frührentner: „Großbritannien braucht euch“

Nach Brexit und Pandemie fehlen britischen Unternehmen die Arbeitskräfte.

(dpa) - Der britische Finanzminister Jeremy Hunt hat angesichts des akuten Personalmangels in vielen Branchen Frührentnerinnen und Frührentner zum Umdenken aufgerufen. „An alle, die nach der Pandemie früh in den Ruhestand gegangen sind oder nach der Kurzarbeit nicht die richtige Rolle gefunden haben, sage ich: Großbritannien braucht euch“, sagte Hunt am Freitag in London in einer Rede zu seinen Plänen für die britische Wirtschaft. Auch für Menschen, die an chronischen oder psychischen Krankheiten litten, solle der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert werden.


ARCHIV - 07.05.2019, Berlin: Die Flaggen Großbritannien und der Europäischen Union wehen bei der Ankunft des britischen Prinz Charles und Herzogin Camilla dem militärischen Teil des Flughafen Tegel im Wind. (zu dpa «Wirtschaftskanzlei: Zahlreiche Brexit-Fragen trotz Vertrags ungeklärt») Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Großbritannien schließt weniger Handelsverträge ab als erhofft
Als souveräner Staat wollte das Vereinigte Königreich mit aller Welt Handelsverträge schließen. Drei Jahre nach dem Brexit ist der Fortschritt überschaubar.

„Wenn Unternehmen nicht das Personal einstellen können, das sie brauchen, können sie auch nicht wachsen“, so der Minister. Derzeit seien rund 300.000 weniger Menschen auf dem britischen Arbeitsmarkt beschäftigt als vor der Pandemie. Viele ältere Arbeitnehmer haben in den vergangenen Jahren Arbeitszeit reduziert oder ganz aufgehört zu arbeiten, wie aus Zahlen des britischen Statistikamtes hervorgeht.

London plant Änderungen bei Visabestimmungen

Für den Personalmangel ist neben dem pandemiebedingten Exodus aus dem Arbeitsmarkt jedoch auch der Brexit verantwortlich. In vielen Bereichen - etwa der Gastronomie oder der Logistik - fehlen Arbeitskräfte. Früher wurden diese Jobs von EU-Bürgern ausgeübt. Davon orientierten sich jedoch viele in der Pandemie sowie rund um den Brexit um. Nun ist es wegen kostspieliger Visa nicht mehr ohne weiteres möglich, zum Arbeiten nach Großbritannien zu kommen.

Der „Times“ zufolge soll die britische Regierung auch erwägen, die Regeln für ausländische Studierende zu ändern, damit diese mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten dürfen. Allerdings besteht dabei die Sorge, dass diese Visa dann als Schleichweg für ein Arbeitsvisum genutzt werden könnten, was die Konservativen vermeiden wollen.

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