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Amazon Frankreich lässt Logistikzentren bis 5. Mai geschlossen
Wirtschaft 27.04.2020 Aus unserem online-Archiv

Amazon Frankreich lässt Logistikzentren bis 5. Mai geschlossen

Ein Amazon-Logistikzentrum in Bretigny-sur-Orge.

Amazon Frankreich lässt Logistikzentren bis 5. Mai geschlossen

Ein Amazon-Logistikzentrum in Bretigny-sur-Orge.
AFP
Wirtschaft 27.04.2020 Aus unserem online-Archiv

Amazon Frankreich lässt Logistikzentren bis 5. Mai geschlossen

Nach einem Gerichtsurteil musste der Online-Händler sein Angebot einschränken und schloss seine Logistik-Zentren.

(dpa) - Der Online-Versandhändler Amazon will wegen eines Gerichtsstreits um Corona-Schutzmaßnahmen seine Logistikzentren in Frankreich bis 5. Mai geschlossen lassen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten bis dahin bei vollem Gehalt zu Hause bleiben, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. „Unsere Vertriebszentren in Frankreich und auf der ganzen Welt sind sicher“, hieß es weiter.


(FILES) In this file photo taken on September 28, 2011 a Amazon logo is seen on a podium during a press conference in New York. - Amazon on March 16, 2020 said it was boosting pay and hiring 100,000 US workers due to strain on its workforce caused by a surge in online shopping prompted by coronavirus fears.
The Seattle-based firm expects to spend more than $350 million to bump up hourly pay in the North America and Europe for employees and partners in distribution centers, transportation operations and stores. (Photo by Emmanuel DUNAND / AFP)
Italien und Frankreich: Amazon schränkt Auswahl ein
Onlineversandhändler nimmt in den von der Corona-Krise besonders betroffenen Ländern mehrere Artikel aus dem Sortiment.

Ein Berufungsgericht hatte am vergangenen Freitag entschieden, dass Amazon weiterhin nur Bestellungen von bestimmten Artikeln entgegennehmen darf. Diese Auflage gelte solange, bis der Konzern seine Schutzmaßnahmen verbessert habe, entschied das Berufungsgericht. Es bestätigte damit weitgehend eine vorangegangene Entscheidung eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre. Amazon hatte dagegen Berufung eingelegt und seine Logistikzentren in Frankreich geschlossen.

Das Berufungsgericht hatte genau festgelegt, welche Artikel der Online-Versandhändler ausliefern darf. Dazu gehören IT-Artikel, Produkte für Tiere, Hygiene- und Gesundheitsprodukte sowie Lebensmittel. Die Strafe pro Verstoß wurde auf 100 000 Euro angesetzt und das Unternehmen aufgefordert, eine Risikobewertung durchführen und in Zusammenarbeit mit den Personalvertretern alle erforderlichen Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen.


Bio-Lieferdienste in Luxemburg, Co-labor Société coopérative, Grevelsbarrière, le 13 Mars 2017. Photo: Chris Karaba
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Geschlossene Restaurants und Angst vor Menschenmassen in Supermärkten - immer mehr bestellen sich Essen und andere Waren nach Hause - das bringt auch Probleme mit sich.

Die vom Berufungsgericht festgelegte Strafe könnte bedeuten, dass selbst eine sehr geringe Rate versehentlicher Versendungen nicht autorisierter Produkte zu einer Strafe von mehr als einer Milliarde Euro pro Woche führen könnte, monierte Amazon nun. Man sei sehr stolz auf die zahlreichen Anpassungen, die man vorgenommen habe, um die Sicherheit der Teams zu gewährleisten. „Unsere Kunden können nach wie vor mehrere Millionen Produkte bei unabhängigen Unternehmen, die bei Amazon und über unser globales Logistiknetz verkaufen, bestellen.“ Die Gerichtsentscheidung war von der Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires erwirkt worden.


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