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Amazon enttäuscht mit schwachen Zahlen und trübem Ausblick
Wirtschaft 2 Min. 29.04.2022 Aus unserem online-Archiv
Onlinehandel

Amazon enttäuscht mit schwachen Zahlen und trübem Ausblick

Die Europazentrale von Amazon in Luxemburg zählt rund 3.300 Mitarbeiter.
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Amazon enttäuscht mit schwachen Zahlen und trübem Ausblick

Die Europazentrale von Amazon in Luxemburg zählt rund 3.300 Mitarbeiter.
Foto: Chris Karaba
Wirtschaft 2 Min. 29.04.2022 Aus unserem online-Archiv
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Amazon enttäuscht mit schwachen Zahlen und trübem Ausblick

Amazon war der große Gewinner des Internet-Shoppingbooms in der Pandemie und schrieb Rekordgewinne. Doch nun wendet sich das Blatt.

(dpa) - Bei Amazon laufen die Geschäfte überraschend schlecht - hohe Kosten belasteten den weltgrößten Online-Händler zu Jahresbeginn. Der Betriebsgewinn brach im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 58 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar (3,5 Mrd. Euro) ein, wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Seattle mitteilte. Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 116,4 Milliarden Dollar zu - damit verzeichnete Amazon das schwächste Wachstum seit der sogenannten Dotcom-Krise vor zwei Jahrzehnten.

Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine hätten zu „ungewöhnlichen Herausforderungen“ geführt, erklärte Amazon-Vorstandschef Andy Jassy.


Wirtschaft, Tom BAUMERT CLC, Foto: Luxemburger Wort/Anouk Antony
In der Pandemie zeigen die Unternehmen, wie anpassungsfähig sie sind
Seit Dezember ist Tom Baumert Geschäftsführer des Luxemburger Handelsverbands clc. Lockdowns und Restriktionen haben ihre Spuren hinterlassen.

Angesichts des engen US-Arbeitsmarkts sowie weltweiter Lieferketten- und Logistikprobleme steigen die Ausgaben des Unternehmens stärker als die Erlöse. Amazon stemmte sich im Auftaktquartal mit Preisanhebungen seines „Prime“-Services, der kostenlosen Versand und Streaming-Dienste umfasst, und höheren Gebühren für Händler gegen den Inflationsdruck. Das konnte die Bilanz aber nicht retten.

Aktie stürzt ab

Anleger reagierten schockiert und ließen Amazons Aktien nachbörslich zeitweise um rund zehn Prozent fallen. Damit dürfte der Kurs auf den tiefsten Stand seit Mitte 2020 zusteuern. Auch die Geschäftsprognose für das laufende Quartal fiel enttäuschend aus. Amazon stellte Erlöse zwischen 116 Milliarden und 121 Milliarden Dollar in Aussicht, was einem Zuwachs zwischen drei und sieben Prozent im Jahresvergleich entsprechen würde. Amazon rechnet mit einem Betriebsergebnis zwischen minus einer und plus drei Milliarden Dollar - es könnte also durchaus rote Zahlen geben.

Unterm Strich erlitt der Konzern bereits im ersten Quartal einen Verlust von 3,8 Milliarden Dollar. Das lag aber vor allem an einer 7,6 Milliarden Dollar schweren Wertkorrektur von Amazons Beteiligung am US-Elektroautobauer Rivian. Die Aktien des Tesla-Rivalen waren im ersten Vierteljahr 2022 um mehr als 50 Prozent abgestürzt. Das brockte Amazon den ersten Netto-Quartalsverlust seit 2015 ein. Vor einem Jahr hatte der von der Pandemie entfachte E-Commerce-Boom dem Unternehmen noch einen Überschuss von 8,1 Milliarden Dollar beschert.

Doch der Corona-Trend zum Shopping im Netz ist inzwischen längst abgeflaut - und das bekommt Amazon deutlich zu spüren. So war der einzige Lichtblick im jüngsten Quartal das nach wie vor florierende Cloud-Geschäft mit Speicherplatz und Anwendungen im Internet. Dessen Aushängeschild AWS steigerte die Erlöse um 37 Prozent auf 18,4 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn der Cloud-Plattform kletterte um rund 55 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar. AWS festigt damit weiter seinen Status als wichtigster Profitbringer des Unternehmens.    

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