Abgas-Skandal: VW kämpft zum ersten Jahrestag an allen Fronten
Abgas-Skandal: VW kämpft zum ersten Jahrestag an allen Fronten
(dpa) - Ein Jahr nach dem Ausbruch des Abgas-Skandals kämpft der VW-Konzern an so vielen Fronten wie nie zuvor. In der Affäre um weltweit elf Millionen manipulierte Dieselautos sind allenfalls frühe Etappen genommen. So kostet ein erster Vergleich in den USA bis zu 14,7 Milliarden Dollar (aktuell 13,1 Mrd Euro). Es drohen aber weitere Zivilklagen und auch strafrechtliche Folgen.
Themendossier: Ein Jahr Diesel-Skandal bei Volkswagen
Beim Rückruf der Fahrzeuge mit dem Skandal-Motor EA 189 hat der Konzern zwar kürzlich rund die Hälfte der für Europa nötigen Genehmigungen vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erhalten. Doch ursprünglich sollte der Rückruf 2016 abgewickelt sein - nun gilt dieses Ziel lediglich für die KBA-Genehmigungen. Wann die letzten Autos in die Werkstatt können, ist unklar. Es dürfte 2017 werden.
Was Luxemburger Kunden wissen sollten
Öffentlich wurde der VW-Abgas-Skandal im September letzten Jahres. Wenige Wochen im Herbst 2015 reichten, um aus einem erfolgsverwöhnten, vor Kraft strotzenden Autobauer ein weitgehend verunsichertes Unternehmen zu machen.
Der VW-Abgas-Skandal im Überblick
Dass der VW-Skandal um manipulierte Schadstoffwerte überhaupt aufflog, ist maßgeblich einer kleinen Gruppe engagierter Forscher zu verdanken. Nachdem US-Behörden den Betrug über Jahre nicht bemerkt hatten, brachten ihre Testergebnisse die Ermittlungen in Gang.
Wie Forscher VW auf die Schliche kamen
Ihre Abgastests lieferten die ersten Hinweise auf den VW-Betrug, doch auf eine Belohnung warten sie bislang vergeblich.
Enthüller sehen nichts von den Dieselgate-Milliarden
Vom bestbezahlten Dax-Manager zur tragischen Figur der Autobranche: Die Fallhöhe hätte für Martin Winterkorn kaum größer sein können. Der mächtige Volkswagenchef wurde vom Abgas-Sknadal regelrecht hinweggefegt.
Was macht Martin Winterkorn eigentlich heute?
17,8 Milliarden Euro hat Deutschlands größtes Unternehmen bislang für die rechtlichen Folgen des Diesel-Skandals zurückgelegt. Ob das für VW reicht, weiß niemand. Was blüht Konzern und Managern vor Gericht?
Die wichtigsten juristischen Baustellen
Ein Jahr nach dem Bekanntwerden des Skandals ist aber auch klar: Der Wolfsburger Autoriese muss und will das alles zugleich als Chance zum Neubeginn nutzen - und das Erbe des Diesel-Debakels in eine Zeit der Ökoantriebe, Dienstleistungen und schlankeren Strukturen überführen.
Historische Zäsur bei VW: Dieselgate und die Folgen
Weitere Artikel der vergangenen zwölf Monate können Sie in unserem Themendossier nachlesen. Hier eine kleine Auswahl:
- EU-Parlament: Auto-Abgastests werden neu geregelt
- Claude Turmes: "Seit 2010 starke Indizien für Manipulation"
- Axel Friedrich: "Politik mindestens zu 50 Prozent mitverantwortlich"
- Luxemburgs VW-Besitzer müssen keine Steuern nachzahlen
- Luxemburger Uni-Professor: "Ich denke, dass VW eine Angstkultur hat"
